Konfirmandenbeichte 25.5.2019, Epiphaniaskirche Bayreuth-Laineck
Pfr. Gottfried Lindner
Hinweis: Aus Datenschutzgründen wurden die hier erwähnten Namen der Konfirmandinnen und Konfirmanden anonymisiert.
Weinstock und Reben, Joh 15,1-8
Jesus spricht: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
Liebe Konfirmanden,
morgen werde ich euch ein Kreuz aus Bronze umhängen mit eurem Konfirmandenspruch auf der Rückseite. Vorne auf dem Kreuz findet ihr ein Bild – ich habe es im Großformat mitgebracht. Dort könnt ihr die Worte von Jesus lesen. Ich bin der Weinstock!
Im Bild seht ihr einen Weinstock. Wie jeder Baum besteht er aus einem Stamm mit Wurzel, aus Ästen und aus Früchten. Der Weinstock ist also der Stamm und die Reben sind die Äste. Jesus vergleicht uns also mit einem Weinstock. Er ist der Stamm und wir sind die Äste, sprich die Reben. Und er sagt: Wenn die Reben am Weinstock bleiben, entwickeln sich wunderbare Weintrauben.
Wenn sie sich aber vom Weinstock entfernen, dann bringen sie keine Frucht. Dann gibt es keine Weintrauben. Also ein ganz einfaches Bild, das jeder versteht. Die Weinrebe braucht den Weinstock, damit sich Frucht entwickelt.
Genauso ist es mit euch, verdeutlicht Jesus. Eure Beziehung zu Gott kann man mit dem Weinstock vergleichen. Dabei bin ich, Jesus Christus, der Weinstock und Ihr seid die Weinrebe.
Eure Aufgabe liegt nun darin, am Weinstock zu bleiben. Ihr müsst nichts Besonderes tun, sondern einfach nur bei mir bleiben und mir in eurem Leben Raum schenken. Dann wird sich ganz von selbst diese wunderbare Frucht entwickeln.
Frucht bedeutet, Gott hilft euch, dass eurer Leben gelingt. Gott hilft euch, dass ihr glücklich werdet.
Ich möchte jetzt einmal an den Konfirmandensprüchen entlang gehen, die ich euch morgen zuspreche und dabei deutlich machen, was das bedeutet, am Weinstock zu bleiben, oder anders gesagt: in der Nähe von Jesus zu bleiben.
Ich fange einmal bei [Konfirmand 1] an: 5. Mose 14,2: „Der Herr hat dich erwählt, dass du sein Eigentum bist.“ Dieser Spruch wurde damals dem Volk Israel zugesprochen. Doch seit Jesus gehören wir alle zu den Erwählten Gottes. Lieber [Konfirmand 1], du darfst diesen Spruch für dich nehmen und glauben: Ja, Gott der Herr hat auch mich erwählt und ich darf gewiss sein, ich bin sein Kind und Eigentum.
Dazu passt auch der Spruch von [Konfirmand 2]: Sprüche 8,17: „Ich liebe, die mich lieben und die mich suchen, finden mich.“
In der Nähe von Jesus bleiben ist nicht so einfach. Ganz von selbst treten viele Dinge zwischen uns. Deshalb dürfen wir ihn immer wieder neu suchen. Und wir dürfen gewiss sein, Gott verstößt uns nicht. Er freut sich, wenn wir ihn suchen. Denn er liebt uns. So wie es der Spruch von [Konfirmand 2] sagt: Gott spricht zu dir: „Ich liebe, die mich lieben und die mich suchen, finden mich.“
Wenn wir also bei ihm bleiben, in seiner Liebe bleiben, dann werden uns gute Früchte geschenkt, so wie es der Weinstock deutlich macht: Wenn die Rebe am Weinstock bleibt, dann bildet sie wunderbare Weintrauben.
Von diesen Früchten des Glaubens erzählen uns jetzt die anderen Konfirmandensprüche:
Beginnen wir bei [Konfirmand 3]: Eine Zusage von Jesus: „Siehe ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“ Matthäus 28,20.
Jesus verspricht mir, wenn ich mit ihm gehe, dann bin ich nie allein. Bis ans Ende der Welt wird mich Gott begleiten und nie aus den Augen verlieren. Jesus schenkt mir also eine Geborgenheit, die ich sonst in der Welt nicht finde
Von dieser Geborgenheit spricht auch der Spruch von [Konfirmand 4] deutlich: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Psalm 23,1. Wenn ich bei Gott bleibe, dann bleibt er bei mir und sorgt für mich. Er wird sich um mich kümmern und mir in allen Nöten helfen.
Machen wir weiter mit [Konfirmand 5]: „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“ Lukas 10,20.
Wenn wir bei Jesus und im Glauben bleiben, dann finden wir zur die Gewissheit, dass wir zum Himmel gehören und dort eines Tages ganz bei Gott sein werden. „Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.“
Nun zum Spruch von [Konfirmand 6]: „Gott ist die Sonne, die uns Licht und Leben gibt.“ Psalm 84,12. Wir brauchen immer wieder Licht und Lebenskraft, denn unser Leben kennt auch die Dunkelheit und die Finsternis. Wenn wir mit Gott gehen, dann werden wir immer ein Hoffnungslicht finden. So wie es der Spruch ausdrückt: Gott ist die Sonne, die uns immer wieder Licht und Leben gibt.
Das drückt auch sehr schön der Spruch von [Konfirmand 7] aus: „Fürchte dich nicht, glaube nur!“ Lukas 8,50. Wie oft war ich von Ängsten bestimmt in meinem Leben. Da fing ich an zu beten und zu glauben und die Furcht ist von mir gewichen. Deshalb lädt uns Jesus ein, in den dunklen Zeiten uns zuzusprechen: Fürchte dich nicht, glaube nur!
In diese Richtung geht auch der Spruch von [Konfirmand 8]: Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für Euch. 1. Petrus 5,7. So lange wir leben werden uns Sorgen begleiten. Doch wir dürfen sie mit Jesus im Gebet teilen und ihm anvertrauen und er verspricht uns: Alle eure Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für Euch.
Einen mutigen Spruch hat sich [Konfirmand 9] ausgesucht: „Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt.“ Markus 9,23. Wenn wir mit Gott im Glauben leben, dann werden Dinge möglich, die wir für unmöglich gehalten haben.
Ich habe in meinem Leben immer wieder über Dinge gestaunt, die mir geschenkt wurden. Wir dürfen also Gott vertrauen und glauben: Wenn wir mit ihm gehen und ihm vertrauen, werden Dinge möglich, die wir nicht für möglich gehalten haben.
Wenn wir glauben, dann werden wir auch uns selbst annehmen können und darüber staunen, wie einzigartig uns Gott gemacht hat. Das drückt der Spruch von [Konfirmand 10] aus: „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin, wunderbar sind deine Werke. Psalm 139,14.
Nun kommen wir zu [Konfirmand 11], er hat den Spruch: „Der Weg des Gerechten glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag.“ Sprüche 4,18
Wenn wir Gott an unserer Seite haben, dann wird das Licht und auch die Wahrheit unser Leben begleiten, dann stehen wir im Licht und werden für andere Menschen zum Licht. Der Weg des Gerechten glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. Sprüche 4,18
Doch die Gemeinschaft mit Gott macht uns auch mutig für die Welt. Das drückt der Spruch von [Konfirmand 12] aus. „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir Böses zu tun.“ Apostelgeschichte 18,9 Unser macht uns mutig. Mut ist auch eine ganz wichtige Frucht des Glaubens.
Wir werden jetzt ein etwas älteres Lied singen. Es stammt von dem Pfarrer Philipp Spitta. Er hat es vor fast 200 Jahren geschrieben. Dabei hat ihn auch das Bild vom Weinstock inspiriert: Der erste Vers lautet: „Bei dir Jesu, will ich bleiben, stets in deinem Dienste stehn; nichts soll mich von dir vertreiben, will auf deinen Wegen gehn. Du bist meines Lebens Leben, meiner Seele Trieb und Kraft, wie der Weinstock seinen Reben zuströmt Kraft und Lebenssaft.“