Der Gottesdienst an Himmelfahrt findet traditionell unter freiem Himmel statt, gemeinsam mit der Nachbargemeinde St. Johannis. So auch dieses Jahr: am 25. Mai 2017 lud die Lainecker Gemeinde nach Friedrichsthal ins Reservistenheim ein. Die Predigt hielt Pfr. Gottfried Lindner, unser Posaunenchor sorgte für den "guten Ton".
Die Predigt drehte sich um das Gebet Salomos bei der Einweihung "seines" Tempels mit den Worten: "Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut habe?" (1. Könige 8,27). Salomo hat Gott groß gemacht und verdeutlicht, dass wir ihn mit unserem Geist und Verstand nicht fassen können. Trotzdem versuchen wir, Gott mit unserem Denken zu verstehen und scheitern daran. Vor allem wird in unserer Zeit die „Warum-Frage“ laut. Dabei machen wir uns als Menschen nicht klar, dass wir damit Gott in unsere kleine Welt zwängen und ihm Fragen stellen, die unser Denken übersteigen.
Wir dürfen Gott um alles bitten. Doch es steht uns nicht zu, diese Bitten einzufordern. Gott weiß um alles und er führt die Welt auf seine Weise wunderbar. Darüber können wir nur staunen und ihn loben, so wie es Salomo tut. Martin Luther fasst die gewaltige Größe, aber auch Gottes wunderbare Nähe zusammen: «Nichts ist so klein, Gott ist noch kleiner. Nichts ist so gross, Gott ist noch grösser, nichts ist so kurz, Gott ist noch kürzer, nichts ist so lang, Gott ist noch länger. Nichts ist so breit, Gott ist noch breiter, nichts ist so schmal, Gott ist noch schmäler. Es ist ein unaussprechliches Wesen, über und ausser allem, das man nennen oder denken kann.»