In der zweiten Osterferienwoche war unsere Gemeinde wieder einmal unterwegs. „Auf den Spuren des Apostels Paulus Teil II“ ging es wie im Jahr zuvor in die Türkei, diesmal allerdings mit dem Schwerpunkt Kappadokien. Am ersten Tag flogen wir von Nürnberg nach Istanbul und von dort weiter nach Adana. Unser Reiseführer Abdullah nahm uns in Empfang.
Am nächsten Tag wartete ein großes Programm auf uns. Zuerst besuchten uns zwei Mitglieder der christlichen Gemeinde in Adana in unserem Hotel. Murat und Sükrü erzahlten uns, wie sie zum Glauben kamen und wie sie mit ihrer sehr kleinen Gemeinde in der Türkei so leben. Anschließend ging es durch Adana weiter nach Tarsus, wo wir den berühmten Paulusbrunnen besichtigten. Nach der beeindruckenden Fahrt über das Taurusgebirge kamen wir dann endlich in Kappadokien an. Erster Programmpunkt war die Besichtigung einer der vielen unterirdischen Städte. Das weiche Gestein in Kappadokien lud die Bewohner früher regelrecht dazu ein, ganze Städte in den "Fels" hinein zu graben. Viele Menschen leben auch heute noch in ihren Felsenhäusern. Weiter ging es zu unserem Hotel, und unterwegs taten sich im Abendlicht noch traumhafte Ausblicke auf diese einzigartige Landschaft auf. Am darauf folgenden Tag lernten wir dann Kappadokien näher kennen. Viele Fotostopps in der bizarren und schönen Landschaft, Besichtigung des Göreme Freilichtmuseums mit seinen vielen Felsenkirchen und wirklich sehr gut erhaltenen Malereien. Der Abend wurde dann noch abgerundet durch einem Besuch bei den berühmten „Tanzenden Derwischen“, einem religiösen Orden, der sich mit kreisenden Bewegungen in seiner Glaubenszeremonie in Trance versetzt. Am 4. Tag besuchten wir eine Teppichknüpferschule und konnten dabei sein, wie Frauen diese unendlich schwierige und filigrane Arbeit machen, lernten, wie Seide gewonnen wird und woran man einen guten Teppich erkennt. Auch ein kurzer Kurs über die Geschichte des Landes und seine Kultur fehlte nicht. Anschließend unternahmen wir eine kleine Wanderung durch die herrliche Landschaft von Göreme nach Cavusin. Später gab es noch einen Aufenthalt im Tal der Mönche (ebenfalls mit Felsenkirchen) und einen schönen Spaziergang durch die hübsche Stadt Uchisar. Am Abend erwartete uns ein sehr kurzweiliger und interessanter Türkischer Abend mit vielen Folkloredarbietungen und lustigen Einlagen.
Tag 5 begann für einige von unserer Gruppe mit einer Überraschung. Am frühen Morgen wurden wir angerufen, dass es nun endlich klappt: eine Ballonfahrt über Kappadokien. (Die Tage zuvor durften die Ballons wetterbedingt nicht starten.) Ein herrliches Erlebnis, wenn man, egal wohin man sieht, die bunten Ballons in die Höhe steigen sieht. Wir durften dabei sein, wie unsere Ballons startklar gemacht wurden, und dann ging es los. Auch wenn wir an diesem Tag keinen traumhaften blauen Himmel hatten: es war ein unvergessliches Erlebnis. Man gleitet hinauf, sieht die bizarren Felsen fast zum Greifen nah, und die Landschaft aus eben dieser völlig anderen Perspektive. Später nach dem Frühstück hieß es dann weiter geht’s: zuerst Besichtigung einer Karawanserei, dann in Konya noch ein Besuch einer katholischen (!) Kirche, wo uns eine der beiden katholischen Schwestern ein bisschen von ihrer Kirche und ihrem Leben erzählte. Wir bedankten uns mit einem Lied bei ihr und anschließend ging es zum Melvana Museum. Das ist ein Museum, welches das Leben und Wirken des Derwischordens sehr schön zeigt durch viele Kunstwerke und Wachsfiguren. Bald mussten wir weiter, denn vor uns lag noch die Taurusgebirgsüberquerung, um nach Antalya zu kommen. Als wir zum Pass kamen, erwartete uns eine böse Überraschung: starkes Schneetreiben und liegen gebliebene, teilweise querstehende Fahrzeuge. Doch unser Busfahrer fuhr uns souverän (natürlich sehr langsam) durch dieses Chaos, und als wir über dem Berg waren und unten bei der ersten Tankstelle hielten, erfuhren wir, dass direkt hinter uns der Pass sogar gesperrt wurde! Verspätet, aber glücklich kamen wir dann in unserem letzten Hotel bei Antalya an. Der vorletzte Tag bescherte uns dann ein Traumwetter: blauer Himmel und Sonnenschein! An diesem Tag standen das antike Theater von Aspendos auf dem Programm, dann die antike Stadt Perge, in der auch der Apostel Paulus schon war, und anschließend die Besichtigung der Altstadt von Antalya.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen. Von Antalya aus flogen wir wieder nach Istanbul und von dort nach Nürnberg.
Eine wirklich tolle Reise mit unvergesslichen Erlebnissen und schönen Eindrücken!
M.R.